Cyberangriffe gegen Unternehmen nehmen rasant zu. Immer öfter wird in den Nachrichten vom "Datenklau" berichtet. Unternehmen müssen sich mit Datenlecks auseinandersetzen und sich schützen. Und die Cyber Security-Szene boomt.
Besonders in Bochum haben sich in den letzten Jahren viele Start-ups mit dem Schwerpunkt Cybersicherheit gegründet und angesiedelt, darunter unter anderem Physec, RipsTech, VMRay und XignSys. Denn die Ruhrgebiets-Stadt hat einiges zu bieten: bereits vor 20 Jahren siedelte sich die Firma GData in Bochum an, die mit mittlerweile über 500 Mitarbeitern einen Umsatz von 40 Mio. Euro generiert. Auch das Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit mit 4 Studiengängen, der Gründungsinkubator Cube 5 und die International School of IT Security AG stärken die IT Hochburg Bochum. Das sieht auch Ministerpräsident Armin Laschet so:
"Mit dem Horst-Görtz-Institut, den Universitäten Bochum und Dortmund, einer Vielzahl innovativer Unternehmen der IT-Branche und einer hochvitalen Start-up-Szene hat sich die Region zu einem renommierten Hotspot für IT-Sicherheit entwickelt."
Das Bochumer Ökosystem für Cyber Security ist deutschlandweit einzigartig. Aus diesem Grunde hat sich die Max-Planck-Gesellschaft 2018 für die Gründung des neuen Instituts für Cyber Security und Privacy für Bochum als Standort entschieden.
„Für unseren Forschungsbereich IT-Sicherheit, der mit dem neuen Exzellenzcluster Casa international an der Spitze rangiert, ergibt sich dadurch ein idealer Kooperationspartner in direkter Nachbarschaft“, so Prof. Dr. Axel Schölmerich, Rektor der Ruhr-Universität Bochum. „Die Ansiedlung des Max-Planck-Instituts passt hervorragend zu unserer Strategie, uns noch stärker mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Sinne unseres Leitbilds Creating Knowledge Networks zu vernetzen“, so der Rektor. „Zugleich ist sie ein wichtiger Impuls für die Weiterentwicklung der Wissenschaftsstadt Bochum“.
Die Ansiedlung des Max-Planck-Instituts baut auf das bestehende Kompetenznetzwerk auf und stärkt Bochums Status als neue Cyber-Security-Hauptstadt Deutschlands.
Bei der Kommunikation einzelner Produkte mit dem Internet spielt Sicherheit eine große Rolle. Das Bochumer Cyber-Security-Start-up PHYSEC, das 2016 als Ausgründung des Horst-Görtz-Instituts für IT-Sicherheit gegründet wurde, ist auf die angewandte Kryptographie im Internet der Dinge (IoT) spezialisiert.
Das Start-up, das von den beiden Gründern Christian Zenger und Heiko Koepke ins Leben gerufen wurde, beschäftigt mittlerweile über 30 Mitarbeiter und bietet innovative Sicherheitsprodukte und IoT-Lösungen an. Der Fokus von PHYSEC liegt auf der Herstellung sicherer Verbindungen (Link-Ebene, Netzwerk-Ebene, Ende-zu-Ende) in verschiedensten Szenarien auf benutzerfreundliche Art. Die Plattform IoTree
ermöglicht neben der Digitalisierung und Verknüpfung von Gegenständen mit dem Internet eine sichere Verschlüsselung dieser Kommunikation durch kryptografische Schlüssel.
Um den technologischen und wissenschaftlichen Vorsprung aufrechtzuerhalten, ist das Team in internationalen Forschungsprojekten, unter anderem mit der Princeton University, der Harvard University, der Ruhr-Universität Bochum, der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Berlin, aktiv.
Für seine Lösungen und sein Geschäftsmodell wurde das Bochumer Start-up mehrfach ausgezeichnet. So erhielt das Team 2017 den Hauptpreis des „Gründerwettbewerb Digitale Innovation“ des BMWi und wurde 2018 mit dem Deutschen IT-Sicherheitspreis ausgezeichnet. Weiterhin wurde PHYSEC als Digitales Start-up 2018 mit dem Hauptpreis des größten Businessplan-Wettbewerbs der deutschen Digitalwirtschaft prämiert.