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  BLOG 27-01-2021

Online Marketing mit Facebook und TikTok – So klappt’s

Wie vermarkte ich mein Produkt auf Social Media?

Bereits im September haben Daniel und Martin auf der ruhrSTARTUPWEEK ihr Wissen über erfolgreiches online Marketing mit uns geteilt. Auch im neuen Jahr bleibt dieses Thema brandaktuell, weshalb wir im Folgenden die wichtigsten Infos aus den beiden Vorträgen zusammengetragen haben.

Wie erreicht man mit Facebook Ads seine Traumkunden? Mit dieser Frage beschäftigt sich Daniel Levitan. Er bringt über 11 Jahre Erfahrung im Online Marketing mit, in denen er bei MyDealz und Urlaubspiraten als Marketing Manager die Social Media Kanäle aufgebaut und großgemacht hat. Zudem war er vier Jahre als Senior Marketing Manager bei Eventbrite tätig und hat dort das vollständige Performance Marketing geleitet. Vor über einem Jahr hat er dann sein eigenes Unternehmen adslap gegründet und ist dort heute Spezialist für Ecommerce.

Doch warum sollte man als Werbetreibender überhaupt auf Facebook Marketing setzen und welche Vorteile hat eigentlich Online Werbung gegenüber Offline Werbung? Erst einmal bietet Online Marketing den Vorteil, selbst zu bestimmen welchen Personengruppen die Werbung angezeigt werden soll. Zudem besteht hier die Möglichkeit des Trackings und die schnelle Anpassung von Designs, betont Daniel. Das Tracken der eigenen Ads (Anzeigen) bedeutet den Erfolg der selbst erstellten Werbung nachzuverfolgen, zu analysieren und zu verbessern. Stellt sich dabei heraus, dass das Design (auch Creative genannt) eines Ads wenig erfolgreich ist, kann dieses schnell abgeändert und auf die Interessen der Kunden angepasst werden. Zudem können verschiedene Designs gegeneinander getestet werden, um die optimale Auswahl von Creative und Information herauszufinden. Beim Offline Marketing, wie beispielsweise einem Plakat hingegen kann weder nachverfolgt werden, wen die Werbung angesprochen hat, noch kann das Design kurzfristig geändert werden, nachdem es einmal gedruckt ist. Passende Creatives, hebt Daniel hervor, machen seines Erachtens nach 50% des Ad-Erfolges aus.

Doch bevor das Creative erstellt werden kann, ist ein anderer Schritt grundlegend: Sich eine Übersicht über seine Kunden zu erarbeiten. Dazu gehört zum einen die Berücksichtigung des Kundenstatus und zum anderen die genaue Definition der Zielgruppe, die das eigene Produkt ansprechen soll.

Mithilfe des Marketing Funnels werden auf Facebook, Instagram und Co. die Ads aufgesetzt und der Kaufstatus der Kunden in 4 Bereiche unterteilt:

  1. Kalte Nutzer: hier handelt es sich um potenzielle Kunden, die mein Produkt jedoch noch nicht kennen.
    • Lookalike Audience: Spiegelbilder meiner perfekten Zielgruppe
    • Core audience: ausgewählte Zielgruppe
    • Open targeting: Ein bestimmter Prozentualer Anteil der Facebooknutzer
  2. Warme Nutzer: sie haben bereits mit meinen Inhalten (Ads) interagiert, sind jedoch noch nicht überzeugt
    • Social Engagement: Der Nutzer hat beispielsweise meine Instagram-Seite besucht oder Werbung von mir erhalten
    • Webseitenbesucher: Der Nutzer hat meine Website besucht
  3. Heiße Nutzer: von ihnen wurde ein Kauf bereits in Erwägung gezogen
    • ATC (at to card): sie werden auch sogenannte Warenkorbabbrecher genannt, da sie bereits Produkte in ihren Warenkorb gelegt haben, jedoch nicht den entscheidenden Schritt des Kaufs gemacht haben
    • VC (view content): Sie haben bereits ein Produkt von mir angeschaut.
  4. Kunden: sie haben dein Produkt bereits gekauft. Laut Daniel werden sie oft vergessen, obwohl sie im Falle der Zufriedenheit eher geneigt sind dein Produkt weiterzuempfehlen oder erneut zu konsumieren. Die Ads für Kunden sind zudem preislich rentabel und haben eine gute Erfolgsrate. Das Wording könnte beispielsweise einen Dank für den vorherigen Kauf enthalten, sowie einen Anreiz für einen weiteren Kauf.

Die Interessen der Zielgruppe: Hier geht es darum die potenziellen Kunden über deren Interessen zu erreichen. Dafür ist es grundlegend, das eigene Produkt zu kennen und zu wissen welche Eigenschaften die Zielgruppe hat, an die du dein Produkt vermarkten möchtest. Dieser Prozess wird auch target layering genannt. Daniel betont hier, wie wichtig es dabei ist, die Interessen der Zielgruppe präzise genug zu definieren und gute von schlechten Interessen zu unterscheiden. Verkaufst du beispielsweise Basketballschuhe reicht es nicht, alle Personen anzusprechen, deren Interesse Basketball ist. Das wäre zu generisch und würde dazu führen, dass auch alle Personen die lediglich Spiele im Fernsehen verfolgen die Ads zugespielt bekommen und du unnötige Kosten produzierst, da diese Personen wahrscheinlich nicht zu deinen Kunden konvertieren. Besser wäre in dem Fall, die Interessen zu konkretisieren, indem du beispielsweise bestimmte Blogs, Nischenseiten o.ä. in die Interessen deiner Zielgruppe aufnimmst.

Weitere Tipps von Daniel sind beispielsweise Geburtstagskinder oder deren Freunde anzusprechen, den Beziehungsstatus von Paaren zu beachten oder Personen, die gerade einen neuen Job begonnen haben zu berücksichtigen, da sie alle meist kauffreudiger sind. Zudem lassen sich durch das local targeting auch bestimmte Orte ein- oder ausschließen.

Ein gelungenes Ad schafft es also die Kunden durch ihre Interessen und Eigenschaften mit deinem Produkt in Kontakt zu bringen.

Wie wird man als Marke aktiv auf TikTok? Martin ist Experte für solche Fragen und hat uns während der ruhrSTARTUPWEEK über die Marketing Chancen auf der Plattform TikTok informiert. Er selbst arbeitet bei der Influencer Marketing Agentur Intermate und ist überzeugt von den Chancen die diese Plattform für viele Unternehmen bietet.

TikTok ist eine Social Media Plattform mit Content, der aus Kurzform-Videos besteht. Sie hat ca. 12 Millionen monatliche Nutzer, die meisten davon aus der GenZ. Ein FunFact von Martin: die Aufmerksamkeitsspanne der Millenials beträgt etwa 12 Sekunden, die der GenZ jedoch nur 8 Sekunden und die eines Goldfisches ca. 9 Sekunden. Daraus lässt sich teilweise erklären, warum die Plattform besonders bei der jüngeren Generation so beliebt ist.

Im Schnitt wird die App von den Nutzern täglich 12 mal geöffnet und ca. 70 Minuten pro Tag genutzt. Die Plattform verzeichnet ein immenses Nutzerwachstum und der Corona Lockdown hat der App ebenfalls in die Hände gespielt. Zudem erreicht die Plattform die Plattform auch gesellschaftliche Relevanz, da sie durch Trends bereits politische Meinungen unterstützt hat.

Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass sich Online Marketing hier lohnen kann, wenn es denn richtig eingesetzt wird.

Im Unterschied zu anderen Plattformen entstehen hier Trends auf Tagesbasis und die Plattform ist deutlich schnelllebiger als beispielsweise Facebook. Um den eigenen Content TikTok gerecht zu erstellen, sollte der Redaktionsplan flexibel genug sein, um on demand zu agieren. Top Akteure empfehlen hier keine präzisen Planungen über 48 Std. hinaus zu erstellen. Daraus ergibt sich auch ein weiterer Unterschied zu Plattformen wie Instagram, auf denen der Content meist eine überzeichnete, idealisierte Realität darstellt. TikTok ist in der Hinsicht natürlicher und Fauxpas oder Mängel werden leicht verziehen – meist sogar erwartet und gewollt. Martins Tipp: Don’t make Ads, make TikTok!

Aber wie genau mache ich TikTok? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten

  1. Einen Markenkanal erstellen. Aber aufgepasst: das Investment ist nicht ganz ohne, wenn du mit den erforderlichen 3-5 Videos am Tag startest und dafür eine Produktionsfirma engagierst. Hier empfiehlt Martin, die Videos möglichst selbstständig zu erstellen, da die Kosten ansonsten schnell in die Höhe schießen.
  2. Influencer-Plazierungen. Über Unterhaltungskanäle, wie dailypie.tv oder Influencer kann die eigene Marke platziert werden und eignet sich besonders für den Einstieg auf TikTok
  3. Ads. TikTok bietet hier zwei Level an:
    • CPT-Buchungen (cost per day): Dein Werbeplatz ist für 24 Std. gesichert, wird aber nur in Deutschland angezeigt
    • CPM-Buchungen (In-Feed-Ad): beim Durchscrollen wird irgendwann dein Video aufgezeigt.

Bei TikTok steht der Content vor dem Creator. Das heißt, der Inhalt des Videos ist wichtiger als der Ersteller. Die Videos sollten also mit Bedacht gewählt werden. Martin betont außerdem, dass der Fokus auf Verticals liegen soll. Videos sollten im senkrechten Format gedreht werden und sich damit dem Stil von Social Media Plattformen anpassen.

Ausblickend weißt Martin darauf hin, dass Tiktok ein Unternehmen aus China ist, die Vorreiter in Bereich SocialCommerce sind. Die Funktionen weiten sich immer weiter aus, sodass chinesische Nutzer bereits über die Kurzvideos direkt in der App Käufe tätigen können. Sobald diese Möglichkeit auch in Europa verfügbar ist, wird dies ein wesentliche Verkaufsoption sein, die du nicht verpassen solltest.

Wir hoffen ihr konntet durch den Beitrag einen guten Einblick in das Thema Online Marketing mit Facebook und TikTok bekommen. Die Aufzeichnung von den beiden Vorträgen, auf denen dieser Text basiert, findet ihr auf unseren Youtube Kanal: Zur Aufzeichnung

Habt ihr bereits Erfahrungen im Bereich Online Marketing oder seid ihr gerade erst dabei dieses Gebiet für euch zu entdecken. Lasst uns gerne einen Kommentar da oder stellt uns Fragen, die euch noch auf der Zunge brennen.

Dein #ruhrHUBTEAM