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  BLOG 02-04-2020

KRISE! Was nun? – Ein Bericht von wirfliegendrohne.de

Die aktuelle Corona-Krise stellt viele Start-ups vor große Schwierigkeiten. Wie verändert die aktuelle Krise den Arbeitsalltag, welchen Herausforderungen müssen sich Start-ups momentan stellen und welche Learnings ergeben sich möglicherweise aus der aktuellen Krisensituation? Wir sprechen mit den Start-ups aus dem Ruhrgebiet und geben Euch einen Einblick in die aktuelle Situation. Heute erfährst Du wie es dem Start-up wirfliegendrohne.de aus Dortmund gerade geht.

Das Start-up:

wirfliegendrohne.de

nutzt Drohnen als Werkzeuge, um hochpräzise Daten von Grundstücken und Gebäuden zu generieren und diese schnell, effizient und preiswert zu liefern. Der Einsatz der Drohnen ist dabei in unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. der Schadendokumentation oder präventiven Gebäudeinspektion, möglich. Die Kooperation mit externen Sachverständigen ermöglicht außerdem die direkte Auswertung der ermittelten Daten.

Phase 1: Was passiert mit unserer GmbH, wenn die Welt stehen bleibt?

Falsche Frage: Die Welt bleibt niemals stehen!

Es ist Sonntag, der 15.03.2020 – 15.00 Uhr im Home-Office: Zunächst geht es um die Eigensicherung und darum zu verstehen, was der Corona Virus eigentlich bedeutet: Was ist das? Wer aus dem Team kann davon wie be- oder getroffen werden? Die Antwort: Sozialkontakte sind gefährlich. Niesen, husten, anfassen, küssen und eine Nähe von weniger als 2 Metern sind also nicht mehr sinnvoll im Moment.

Alles wie zuvor – aber auch nicht so ganz: Für unser Start-up, die wirfliegendrohne.de GmbH kein großes Thema. Die Teamtreffen werden erstmal auf die bekannten digitalen Plattformen oder das Telefon (klingt fast analog dieser Tage) verlegt. Unsere Mitarbeiter sind im Home-Office sicher und am wichtigsten: Jeder denkt bei uns mit. Jeden Tag. So ist die Eigensicherung gegen das Virus möglich und es bedarf nur einer kleinen Veränderung im Prozess: Unsere Einsatzteams werden von zwei bis drei Personen auf eine Person reduziert. Dies ist übrigens eine Idee, die eventuell bleibt, da die Effizienzsteigerung enorm ist.

Unsere Wertschöpfung ist dadurch vollständig kontaktlos:

  • Der Kunde beauftragt uns per E-Mail
  • Unser Ein-Frau/Mann-Einsatzteam rückt aus (und kann sich nicht selbst infizieren)
  • Unsere Sachverständigen und Vermesser bekommen die Informationen digital zur Verfügung gestellt
  • Sie arbeiten alleine am Schreibtisch (jetzt im Home-Office)
  • Die finale Auslieferung an den Kunden erfolgt digital per Cloud und allen notwendigen Informationen per E-Mail.

Ok, Gott sei Dank! Das Geschäftsmodell ist krisenresistent, die Lieferkette steht und die Durchführung und Auslieferungen sind nach wie vor möglich. Wenn ich es genau bedenke, vielleicht wird es sogar einfacher, wenn Schulen, Universitäten und andere öffentliche Einrichtungen nur noch teilweise genutzt werden?!?

Phase 2: Krisenplanung

Nun zur Buchhaltung: Jeder liebt sie, keiner braucht sie – oder war das andersherum? Wie dem auch sei, was wenn keine Aufträge mehr kommen? Was passiert, wenn die bereits erteilten Aufträge nicht mehr ausgeführt werden können? Was machen wir, wenn sich die Welt doch aufhört zu drehen …

Ganz klar: Wir können und wollen das Überleben der GmbH sichern, koste es was es wolle.

  • Kein Gehalt? Das sollte zumindest für einige Monate gehen.
  • Keine Miete? Wir sind im Home-Office. Das stellt also vorerst auch kein großes Problem dar.
  • Infrastruktur? Alles ist in der Cloud und steht somit allen schon für kleines Geld zur Verfügung.

Phase 3: Aktiv werden! Was können wir tun?

Also Montag, der 16.03.2020 – 18 Uhr: Wir wissen uns geht es persönlich gut, unseren Liebsten geht es gut. Also was ist los draußen in der Welt? Was können wir tun?

BUMM – eine Idee! Was wenn wir jetzt alle Immobilien der öffentlichen Hand analysieren und unsere Bausachverständigen die gewonnenen Erkenntnisse in kurzfristig zu beauftragende Instandhaltungspläne umwandeln? Dadurch hätten die lokalen Handwerksbetriebe nach der Krise plötzlich jede Menge Arbeit! Die öffentliche Hand / die Städte / die Kommunen / die Gemeinden wüssten genau wo die Krisengelder zu investieren sind, ohne das Risiko von hastig getroffenen Fehlentscheidungen. Und dass alles während einer Zeit, in der sowieso alles still zu stehen scheint.

Können die Handwerker morgen beginnen? Nein, sicherlich dauert das noch ein paar Wochen. Sollten wir deswegen abwarten? Nein, denn wir brauchen ja Zeit, um die Daten erstmal zu generieren. Wir haben diese Zeit – mindestens bis 19. April!

Dann, ab dem Frühsommer, können alle daran arbeiten die Folgen der Krise zu minimieren und die Verluste klein zu halten. Gleichzeitig können die wesentlichsten Assets der öffentlichen Hand aufgewertet werden. Warum nicht jetzt z.B. mit den Schulen anfangen? Die Ideen sprudeln nur so hervor. Der Impuls ist offensichtlich und der Mehrwert steht außer Frage. Auch die Machbarkeit ist ruck zuck geklärt.

Dienstagmorgen, der 17.03.2020 – 07:30h: Wir sind startklar, lass’ uns loslegen…

Unser Fazit:

Gute Ideen schnell umzusetzen – darauf kommt es jetzt an glauben wir. Deswegen liebe Politik, fühlt euch aufgerufen anzurufen und fragt nicht was ihr für die Deutschen Start-ups tun könnt. Fragt lieber uns, was wir für euch tun können und macht mit, legt los, fangt an. Es gibt unglaublich viel zu tun! Nutzen wir doch zusammen, als Einheit, die Gelegenheiten und lasst uns nicht nur darüber sprechen, dass diese Krise uns stärken wird, sondern zeigen direkt wie das im richtigen Leben funktioniert!

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Wir danken wirfliegendrohne.de für den Einblick in Ihre aktuelle Lage und wünschen Euch für die Zukunft alles Beste und viel Erfolg für die weitere Geschäftsentwicklung!

Euer #teamruhr