Im Rahmen der #ruhrSUW habt ihr euer Start-up of the Year 2020 gewählt. Und gewonnen hat unser Start-up of the month aus Juni 2019: TrustCerts! TrustCerts schützt deine Daten präventiv gegen Manipulation und hilft bei der Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen, damit du dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren kannst. Wir stellen euch das Start-up rund um Gründer Mirko Mollik im Interview vor.
Was ist Deine Geschäftsidee?
Mit der Kerntechnologie „Trust as a Service“ ist es möglich digitale Zeugnisse ganz einfach und automatisiert auf die Echtheit zu prüfen. Manipulationen können sofort aufgedeckt werden und ermöglichen einen optimaleren Einsatz von menschlichen Ressourcen.
Wie verdienst Du damit Geld und wer sind Deine Kunden?
Bei dem ersten Use Case zahlt der Personaler für die Überprüfung eines Zeugnisses, so ähnlich wie es ein Vermieter tut, wenn er sich eine Schufa Auskunft über einen potenziellen Mieter einholt. Die durch TrustCerts entstehenden Kosten sind ein Bruchteil von dem, was für einen Detektiv gezahlt werden muss. Zwei Hochschulen nutzen das System als Pilotkunden, im Laufe des Jahres sollen weitere folgen.
Wie ist die Idee entstanden?
Anfang 2018 forschte ich im Institut für Internet-Sicherheit an weiteren Anwendungsfällen für die Blockchain-Technologie. Da ich zu dem Zeitpunkt noch Student war, ergab sich die Idee mit den Zeugnissen. Der Hackathon beim ruhr:HUB einige Wochen später zeigte das Potential der Idee, weshalb ich mich für den Weg der Gründung entschied.
Wie finanzierst Du Dich?
Das Gründerstipendium NRW unterstützt das Einkommen, um sich auf das Startup zu konzentrieren. Für die Skalierung und einen guten Markteintritt sind jedoch externe Mittel nötig, wie zum Beispiel durch Fördermittel, private Geldgeber oder Kooperationen.
Was treibt Dich an, Dich jeden Morgen aufs Neue ins Startup-Hustle zu stürzen?
Jeder Morgen bringt neue Möglichkeiten und es ist alles andere als monoton. In der jetzigen Phase gibt es noch keine Sicherheit für einen Erfolg, da das Startup noch ganz am Anfang steht. Doch das Gefühl zu sehen, wie mit jedem Tag der Fortschritt wächst, gibt immer wieder aufs Neue die nötige Energie.
Du stehst als Unternehmer noch am Anfang. Wer sind Deine Vorbilder und warum?
Mich haben die Leute inspiriert, die aus einem Fehler oder einem negativen Ergebnis gelernt haben, siehe Fuck-Up Nights. Dabei spielt die Bekanntheit der Person für mich keine Rolle. Eine Person, mit der ich mich persönlich identifizieren kann und die mich in meinen Augen nach Vorne bringt, ist mein Vorbild.
Wenn’s mal nicht so rund läuft, was ist Deine Krisen-Strategie/was baut Dich wieder auf?
Negative Ereignisse sollten als Chance gesehen werden. Denn sie zeigen, dass irgendwas nicht funktioniert hat. Ich war bei meinen ersten beiden Pitch-Wettbewerben etwas deprimiert über die Absage in den Vorrunden und dachte es bremst mich aus. Tatsächlich war es aber so, dass mein Konzept bis dahin nicht rund war. Dann habe ich mich später abermals beworben und habe den Wettbewerb sogar gewonnen.