Eines der erfolgreichsten Start-ups der TU Dortmund sind die MotionMiners. Die Gründer Sascha Feldhorst, René Grzeszick und Sascha Kaczmarek sind Absolventen der Fakultäten für Informatik und Maschinenbau. Wir haben die Gründer interviewt, um Dir ihre Erfolgsstory vorzustellen und haben auch gefragt, wie sich ihr Arbeitsalltag in Zeiten von Corona verändert hat.
Wir drei Gründer haben uns in der anwendungsnahen Forschung in Dortmund kennengelernt. Als sich im Rahmen der Forschung die Gründungsgelegenheit bot, haben wir sie beim Schopf ergriffen. Zunächst als Freizeitprojekt und später hauptberuflich.
von links: René, Sascha F. und Sascha K.
Das MotionMiners-Team besteht aktuell aus 27 Teil- und Vollzeitminern. Wir sind ein buntes Team aus Prozessingenieuren, Datenanalysten und Hardware-Spezialisten, die gemeinsam an der sog. Motion-Mining-Technologie arbeiten. Mit Motion-Mining ermöglichen wir automatisierte anonyme Messungen und Analysen manueller Prozesse (z. B. in Produktion, Logistik, Krankenhäusern) mittels Sensoren und künstlicher Intelligenz. Durch eine ganzheitliche Betrachtung von Körperhaltung und Arbeitssituation können sowohl Effizienz als auch Ergonomie optimiert werden.
Der Product-Market-Fit wurde zunächst über Beratungsdienstleistungen sichergestellt. Eine Skalierung über die Lizenzierung der Technologie als Produktlösung befindet sich bereits am Ende der Beta-Phase und wird Mitte 2020 Marktreife erlangen. Weitere Skalierungsmöglichkeiten bestehen durch Datendienstleistungen (z. B. Benchmarks).
Unser momentaner Fokus liegt bei Unternehmen mit Leistungsprozessen in Produktion und Logistik. Wir erweitern unser Portfolio jedoch aktuell auch auf andere Anwendungsfälle, wie z. B. den Einsatz innerhalb von Krankenhäusern/Kliniken. Unsere wichtigsten Zielbranchen sind: Logistikdienstleistung, E-Commerce, Groß- und Einzelhandel, Produktion, Luftfracht und Health-Care. Stakeholder in den Unternehmen sind dabei i. d. R. Prozessmanager, aber auch Gesundheitsmanager (z. B. der Produktions und Logistikbereiche).
Wir drei Gründer haben uns in der anwendungsnahen Forschung in Dortmund kennengelernt. Als sich im Rahmen der Forschung die Gründungsgelegenheit bot, haben wir sie beim Schopf ergriffen. Zunächst als Freizeitprojekt und später hauptberuflich. Dabei reizt uns alle gleichermaßen, die Gestaltungsmöglichkeiten, die mit einer Unternehmensgründung verbunden sind. Einen Arbeitsplatz für sich und andere zu schaffen, der so ist, wie man sich den selbst immer gewünscht hat, ist eine tolle Sache.
Neben den intrinsischen Motiven eint uns Gründer auch die Überzeugung, dass der Mensch auch im 21. Jahrhundert eine wichtige Rolle in industriellen Prozessen spielen wird. Deshalb wollen wir einen Beitrag dazu leisten, den Menschen auch zukünftig mit seinen Stärken in die industrielle Wertschöpfung einzubringen.
Neben Beratungshonoraren aus dem Dienstleistungsgeschäft sowie den Umsätzen aus Lizenzverkäufen für die Motion-Mining-Produktlösung (Manual Process Intelligence, MPI) haben wir unser Projekt auch mit Einnahmen durch Förderungen, Forschungsprojekte, Demonstratoren und Vertriebspartnerschaften finanziert.
Zu den wichtigsten Förderungen zählt aktuell der EXIST-Forschungstransfer, den wir sowohl in Phase 1 als auch in Phase 2 erhalten haben. Die zweite Phase dieser Förderung läuft noch bis Mitte 2020. Zudem nehmen wir aktuell auch an zwei geförderten Forschungsprojekte teil. In einem dieser Projekte wird daran gearbeitet, den manuellen Dokumentationsaufwand von Pflegekräften im Gesundheitswesen zu reduzieren, in dem die Tätigkeiten automatisch erkannt und dokumentiert werden. Denn bisher nimmt die Dokumentationstätigkeit noch 20% der Arbeitszeit in Anspruch.
Der Ausklang der Beta-Phase unseres Produkts und die Einführung der nächsten Generation unserer Messtechnik. Außerdem wollen wir im Laufe des Jahres den 30. Miner in unseren Reihen begrüßen.
Corona und alle Einschränkungen, die damit verbunden sind, gehen auch unserem Start-up nicht spurlos vorbei. Unser Arbeitsalltag hat sich seit Beginn der ersten Maßnahmen stark verändert. Von 27 Minern sind aktuell 21 im Home-Office.
Eine Mitarbeiterin sitzt aktuell sogar in Indien fest. Auch die Absage von Messen und anderen Veranstaltungen fordert uns, da wir mindestens bis Mitte diesen Jahres keine Leads über diese für uns wichtigen Kanäle generieren können. Daher passiert bei uns momentan immer mehr digital und die Tendenz ist steigend. Besprechungen werden nur noch per Web-Konferenz durchgeführt. Wir nehmen an digitalen Messen teil. Wir forcieren unser digitales Marketing. Selbst die Nutzung von Post-it’s hat rapide abgenommen, da auch unser Kanban-Board mittlerweile digital ist.
In Zeiten, in denen aktuell viele Projekte und Akquisen im Wartemodus stecken, haben wir uns entschlossen, unsere ganze Energie in die technische Entwicklung und die Verbesserung unserer internen Organisation zu stecken. So wollen wir gut darauf vorbereitet sein, wenn die Wirtschaft und das Leben wieder hochfahren. Da wir Optimisten sind, gehen wir davon aus, dass eine Welle von Arbeit auf uns zurollt und das übliche Sommerloch in diesem Jahr ausfallen muss.
Arbeitet von Anfang an mit Kunden zusammen, probiert euch aus, glaubt an eure Ideen, nehmt Hilfsangebote wahr und gebt richtig Gas.
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Wir danken den MotionMiners für den Einblick in Ihre erfolgreiche Gründerstory, wünschen Euch für die Zukunft alles Beste und viel Erfolg für die weitere Geschäftsentwicklung!!!
Euer #teamruhr